Das Web ist ständig im Wandel. Einerseits geprägt durch technische Fortschritte und andererseits unterliegt es dem Trend neuer Designparadigmen. Was heute In ist, kann morgen schon wieder veraltet sein. Zentral ist und bleibt hingegen der Fokus auf die User Experience. Ohne die Berücksichtigung der Nutzerbedürfnisse ist kein Wandel erfolgreich zu gestalten.
Dieser Artikel unterstützt Sie dabei, Ihre Unternehmenswebseite erlebbar zu gestalten. Schaffen sie Anreize für Ihre Seitenbesucher, regelmäßig wiederzukehren. Dabei spielen viele Facetten eine Rolle. Die wichtigsten werden im Folgenden beschrieben. Berücksichtigt werden neben Usability-Faktoren, vor allem aktuelle Designtrends. Beide Aspekte schaffen einen Mehrwert Ihres Internetauftritts.
Inhalte
Erlebbare Inhalte
Langweilen Sie die Seitenbesucher nicht mit endlos langen Fließtexten, diese werden nur von einer Minderheit vollständig gelesen. Setzen Sie verstärkt auf visuell aufbereitete Informationen – großflächige Bilder, Videos, Animationen, Informationsgrafiken. Komplexe Sachverhalte und zahlenlastige Inhalte können dadurch leicht verständlich vermittelt und Emotionen geweckt werden. Vor allem (interaktive) Informationsgrafiken bieten ein großes – häufig noch ungenutztes – Potential, um umfangreiche Informationen übersichtlich und lebendig darzustellen.
Ist Fließtext unumgänglich, optimieren Sie diesen dahingehend, dass er leicht erfasst werden kann. Reduzieren Sie die Inhalte auf deren Kernbotschaften. Verwenden Sie verständliche Überschriften in ausreichend großer Schriftgröße. Regelmäßige Absätze und Listen tun ihr übriges zur besseren Lesbarkeit.
Aktualität und dynamische Inhalte
Achten Sie auf die Aktualität und regelmäßig Pflege Ihrer Inhalte. Wenn es nicht von Zeit zu Zeit etwas Neues auf Ihrer Homepage zu entdecken gibt, warum also sollte der Nutzer ein zweites oder drittes Mal auf Ihre Seite surfen. Mit Sicherheit ist ein Großteil der Inhalte statischer Natur – daran ist nichts auszusetzen. Ergänzen Sie diese neben Neuigkeiten durch Echtzeit-Informationen, beispielsweise Kennzahlen zu offenen Stellenausschreibungen oder den aktuellen Aktienkurs.
Haben Sie außerdem den Mut Inhalte zu löschen. Ihre Website ist kein Archiv. Ausgedientes und/oder von Nutzern nicht in Anspruch genommene Inhalte/Funktionen können entfernt werden bzw. sind neu aufzubereiten.
Typografie
Dank Webfonts gibt es heutzutage eine viel größere Gestaltungsfreiheit des typografischen Erscheinungsbildes auf Websites. Der Trend geht hin zur Verwendung größerer Schriften – vor allem bei Überschriften – und dem Mix verschiedener Schriftarten. Allerdings sollten nicht der Fehler gemacht werden, Schriften wahllos zu kombinieren. Das Schriftbild sollte harmonieren und einfach zu erfassen sein. Davon profitiert nicht nur die Usability, sondern im Idealfall schafft man ein individuelles Wiedererkennungsmerkmal.
Storytelling
Storytelling ist eine hervorragende Marketing-Methode, um Kunden und Interessenten emotional abzufangen. Authentisch und gut erzählte Geschichten bleiben haften, regen zur aktiven Teilhabe an und erzeugen im Idealfall ein positives Erscheinungsbild der Marke durch eine gelungene User Experience. Unternehmenswebseiten sind diesbezüglich eine geeignet Plattform. Durch sogenannte One-Pager lassen sich unter Zuhilfenahme verschiedener Medienbausteine (Text, Bild, Video, Animation) und der Möglichkeit einer interaktiven Gestaltung, interessante Geschichten erzählen.
Als Aufhänger eignet sich nicht nur die Unternehmenshistorie, sondern auch Produkte, Dienstleitungen, Sonderaktionen, etc. Was zählt, ist schlicht eine spannende und authentische Geschichte.
Mehr als nur Informationen
Viele Unternehmenswebseiten bieten eine Fülle nützlicher Informationen. Doch mehr ist möglich. Nicht nur Storytelling, sondern Kommunikation und Interaktion insgesamt, sowie zusätzliche Serviceleistungen erweitern das Spektrum, um Kunden einen Mehrwert zu bieten. Eine einfache und weit verbreitete Option besteht in der Anbindung von Social-Media-Kanälen. Spannend wird es jedoch beim Thema zusätzlicher Serviceleistungen. Hierbei gilt es für jedes Unternehmen sich individuell Gedanken zu machen, wie für den Kunden ein erhöhter Nutzen geschaffen werden kann.
In der Energie-Branche beispielsweise könnte es unter Umständen Sinn machen, einen Kalkulator anzubieten, womit der Nutzer seine Emissionen ermitteln kann. Andere Services könnten Checklisten, GPS-Aufzeichnung, Erinnerungsfunktionen, etc. umfassen.
Design
Content-Centric-Design und Minimalismus
Vorweg sei angemerkt: Darunter ist nicht das Weglassen relevanter Inhalte zu verstehen. Vielmehr geht es um das Schaffen einer klaren, einfachen Struktur. Ablenkende Elemente werden ausgeblendet bzw. rücken in den Hintergrund. Inhalte sollen schnell und einfach erfasst werden können. Dies beinhaltet, sich auf das kontextsituativ relevante zu konzentrieren. Welche Informationen, Funktionen sind unbedingt notwendig und was kann zurückgestellt oder gar ganz weggelassen werden? Dadurch gewinnt die Usability an Bedeutung.
Selbiges gilt für das grafische Design. Immer häufiger wird von Effekten wie Schlagschatten, Farbverläufe, Texturen, etc. abgesehen. Einfarbige Flächen mit einer gut lesbaren Typografie gewinnen stark Bedeutung – Reduzierung auf das Wesentliche.
Scrolling Vs. Clicking
Nutzungsgewohnheiten ändern sich von Zeit zu Zeit. So auch beim Thema Scrolling Vs. Clicking. Lange Seiten bei denen ein vertikales Scrollen notwendig ist, stellen heutzutage kein Problem mehr dar. Dennoch sollten ein paar Grundregeln berücksichtigt werden. Die Inhaltsstruktur innerhalb einer Seite sollte so aufgebaut sein, dass das Wichtigste ganz oben – im sichtbaren Bereich – ist und zum Weiterlesen animiert. Nur so wird der Nutzer auch gewillt sein zu scrollen. Wie schon zuvor beschrieben, sollten lange Fließtexte vermieden werden. Verwenden Sie regelmäßig neue Absätze/Abschnitte mit ausreichend großen Headlines, um ein schnelles Erfassen des Kontextes zu ermöglichen.
One-Pager eignen sich vor allem, um einen spezifischen Themenkomplex umfassend zu behandeln. Der Nutzer kann sich sicher sein, nichts zu übersehen, wenn er bis zum Fuß der Seite gescrollt hat.
Responsive Design
Um Ihren Nutzern eine durchgängig hohe User Experience zu gewährleisten, ist es unabdingbar, dass Ihre Unternehmenswebseite auf sämtlichen Endgeräten (Smartphone, Tablet, Desktop) qualitativ hochwertig und konsistent dargestellt wird. Als Quasi-Standard hat sich in der Webentwicklung, neben der speziellen Mobil-Only-Lösung, das responsive Webdesign etabliert. Wie letztendlich die Umsetzung realisiert wird, ist zweitrangig. Wichtig ist nur, dass keine Brüche im Erscheinungsbild zwischen den verschiedenen Plattformen entstehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass keine strukturellen oder anderweitigen Änderungen vorgenommen werden dürfen, ganz im Gegenteil. Aufgrund des geringeren Platzangebotes auf Smartphones, ist eine adäquate Adaption sogar zu empfehlen. Beispielsweise können Inhalte verkürzt und in geänderter Reihenfolge abgebildet werden. Auch die Navigation ist unter Umständen anzupassen, um Platz zu sparen.
Um diesbezüglich die richtigen Entscheidungen treffen zu können, ist zunächst eine ausführliche Analyse der Inhalte, Funktionen und Struktur vorzunehmen. Was ist für den mobilen Zugang relevant? Reicht ein Teilumfang oder werden eins zu eins alle Elemente benötigt. Wie wird der Umgang mit multimedialen Inhalten gehandhabt? Solche und weitere Fragen sind zu beantworten, um eine nutzerfreundliche Lösung schaffen zu können.