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Lang lebe der König

Trotz aller sonstigen Elemente: Inhalte sind Hauptbestandteile einer Webseite. Allerdings richten Webworker oft i h r ganzes Augenmerk auf Design, Navigation und Suchfunktionen, wenn e s um d i e Optimierung einer Webseite geht. Dabei können Sie mit einigen einfachen Kniffen jede Website auf benutzerfreundlichen Content trimmen. Content ist eben immer noch King.

Es ist wie im richtigen Leben: Je leichter Sie sich mit einer Sache tun, desto höher ist die Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen. Übertragen auf die Onlinewelt heißt das: Eine Webseite, deren Inhalte sich einfach erfassen lassen und einen erkennbaren Mehrwert transportieren, wird vom Nutzer eher akzeptiert, intensiver wahrgenommen und häufiger besucht. Die Voraussetzungen dafür sind relativ einfach zu schaffen.

Frühzeitig zielgerichtet optimieren

Generell gilt: Alle Inhalte – Texte, Bilder, Überschriften, Listen und andere Elemente – müssen bereits in einem frühen Stadium der Entwicklung zielgerichtet optimiert und an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden.

Dabei hilft es, sich an folgenden Richtlinien zu orientieren: Klarheit, Unterscheidbarkeit, Kompaktheit, Konsistenz, Erkennbarkeit, Lesbarkeit und Verständlichkeit. Klarheit beginnt mit klaren Strukturen.

Das heißt zunächst: Wichtige Inhalte oder Elemente, die den Nutzer zu Aktionen auffordern, sollten besonders hervorgehoben werden, um sie auf einen Blick kenntlich zu machen.

Wer sich regelmäßig im Internet bewegt, kennt sie auch: die Fehlermeldungen, die als normaler Text innerhalb einer Seite erscheinen. Ein Kardinalfehler, denn die Wahrscheinlichkeit, dass der Nutzer diese übersieht, ist sehr groß.

Auch ein Text-Link, der zu einem Registrierungsformular führt, geht in der Masse unter – ein farblich abgesetzter Button ist besser.

Prioritäten durch Struktur setzen

Strukturieren heißt aber auch, Prioritäten in der Reihenfolge von Informationen zu setzen. Nicht von ungefähr stehen die wichtigsten Informationen in der Zeitung auf der Titelseite.

Dem gleichen Prinzip muss eine Webseite folgen: Die wichtigsten Informationen gehören an den Anfang und müssen für den Besucher ohne zu scrollen einsehbar sein.

Nur so hat er auf Anhieb die Möglichkeit zu erfassen, ob die hier präsentierten Inhalte für ihn und seine Ziele relevant sind.

Kontraproduktiv ist es auch, der Werbung immer oberste Priorität einzuräumen.

Seiten, die ihre Inhalte zugunsten von Werbebannern verstecken, torpedieren das eigene Informationsziel und schaden sich auf lange Sicht selbst. Auch eine hierarchische Strukturierung – vom Allgemeinen zum Speziellen – bietet dem Besucher einen einfachen und schnellen Einstieg.

Klare Aussagen – die Höflichkeit des Informanten

Jeder kennt das: Lange und verschachtelte Sätze sind schwer zu verstehen und anstrengend zu lesen. Wer weiß, was er sagen will, sagt das klar und deutlich.

Deshalb gilt: Sämtliche Inhalte sollten zu einem erkennbaren Ziel führen – egal, ob es um Information geht oder um die Aufforderung zu einer Aktion. Formulierungen müssen kurz und prägnant sein. Ein Absatz sollte einen „Gedanken“ behandeln.

Wer die richtigen Worte findet, hat mehr Chancen, den Nutzer zu gewinnen. Die Texter von Webseiten, bei denen es um hochspezifische Fachthemen geht, verlieren sich gerne in Fachbegriffen, Abkürzungen oder Anglizismen.

Das ist kurzsichtig, denn in der Regel wollen sie nicht nur die Fachleute erreichen, die auf ihrem Informationsstand sind, sondern auch interessierte Besucher, die sich vielleicht eben erst in das Thema einlesen.

Diese aber werden durch Fachjargon verprellt, weil sie ihn nicht verstehen. Das heißt: Der Kenntnisstand der Zielgruppe sollte klar sein, geringeres Vorwissen bedacht werden. Fachbegriffe – sofern diese erforderlich sind – müssen erklärt werden.

Konsistenz statt Durcheinander:

Wer allzu viele unterschiedliche Gestaltungselemente – Schrifttyp, Farbe, Größe – nutzt und diese dann womöglich auch noch nicht strukturgemäß, also nicht konsistent einsetzt, verwirrt den Leser mehr, als er ihm hilft.

Der typische Internetnutzer scannt Texte und liest nicht von oben nach unten. Die Inhalte müssen deshalb sinnvoll und klar erkennbar strukturiert sein. Aussagekräftige, leicht erfassbare Überschriften bieten die Möglichkeit, Inhalte schnell zu erfassen und die gewünschte Information zu finden.

Ein langer Text mit nur einer Überschrift leistet dies nicht. Unterüberschriften erleichtern dem Besucher den Überblick. Dies gilt auch für die Formulierung von Links.

Generell gilt: Jeder Link sollte „sprechen“. Denn nur so bekommt der Besucher einen Ausblick, was beim Anklicken passiert oder welche Inhalte oder Themen in der Folge behandelt werden.

Ein Link mit der Bezeichnung „mehr…“ ist nur sinnvoll, wenn völlig klar ist, wovon es beim Klicken mehr gibt. Wo dies nicht eindeutig ist, muss eine Erklärung her. Im Übrigen sollten Links auch aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung aussagekräftig benannt werden.

Grafiken, Diagramme und illustrative Inhalte:

Grafiken, Diagramme und sonstige illustrative Inhalte lockern Textinhalte auf und sorgen für mehr Verständnis. Schließlich sagt ein Bild mehr als tausend Worte, und oft helfen Grafiken, komplexe Zusammenhänge besser zu verstehen – vorausgesetzt allerdings, sie passen tatsächlich zum Text und verdeutlichen dessen Aussage.

Achtung: Zu viele Grafiken oder im Text enthaltene werbliche Elemente unterbrechen den Lesefluss unnötig und lenken vom eigentlichen Thema ab. Falsche oder irrelevante Bilder, die nur aus grafischen Gründen eingebettet sind, schwächen die Textbotschaft ab.

Sinnvolle Verweise einbauen:

Besucher einer Webseite verfolgen meist ein konkretes Ziel. Während der Interaktion bilden sich in der Regel spontan neue Ziele, die oft vom eigentlichen Ziel abgeleitet werden können.

Deshalb muss es ein Webdesigner dem Besucher einfach machen, ähnliche oder weiterführende Inhalte zu finden. Unnötige Interaktionen oder eine zusätzliche Suche sind nicht nutzerfreundlich. Je mehr Gedankenarbeit in solchen Verweisen steckt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Besucher sich wohlfühlt und seinen Informations- und Servicebedarf hier deckt – und nirgendwo anders.

Aber Vorsicht: Externe Verweise sollten immer im Rahmen der Business-Strategie betrachtet werden. Generell jedoch verstärken sie die Glaubwürdigkeit der Webseite.

Das Sprichwort „Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“ wird der menschlichen Wahrnehmung gerecht. Wo zu viel unstrukturierter Inhalt angeboten wird, macht der Betrachter „dicht“.

Genügend Freiraum macht Inhalte übersichtlicher und sorgt dafür, dass sich Prioritäten besser setzen lassen. Außerdem wirkt eine lockere Seite auf den Besucher deutlich angenehmer und professioneller als eine komprimierte Textwüste.

Technische Kompatibilität beachten:

Schließlich gilt es zu bedenken, dass nicht jeder Nutzer auf seinem Endgerät alle Inhalte – wie beispielsweise Flash – sehen oder korrekt darstellen kann.

Wichtige Grafiken, Filme, Prozess-Animationen oder ähnliche Elemente sollten daher unabhängig von der verfügbaren Technologie darstellbar sein. Soll auf derartige Inhalte nicht verzichtet werden, sollte es immer auch eine alternative Darstellungsmöglichkeit geben.

Quelle

Webstandards Magazin

Jahr

2011

Medium

Print

Autor

Picture of c.fernandez
Ich gehe Projekte mit einer strategischen und nutzerzentrierten Perspektive an. Viele Unternehmen und Organisationen haben durch meine Unterstützung ihre digitalen Angebote mit einer gezielten UX-Strategie erfolgreich verbessert. Mein Wissen umfasst Bereiche von der Kognitionspsychologie bis hin zur Typografie und verbindet somit fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse mit den gestalterischen Aspekten des Designs. Meine Fähigkeiten nutze ich jetzt um mittelständischen Unternehmen in der Digitalisierung zu unterstützen. Durch schnelle UX-Prozesse entwickle ich Konzepte und Strategien damit sie auch online ihre Geschäftsziele erreichen.

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